Marx war Schüler und Kritiker Hegels zugleich. Im Rahmen seiner Kritik der politischen Ökonomie griff er auf hegelsche Denkfiguren zurück, kritisierte aber deren Grundlagen als idealistisch, ohne eine materialistische Dialektik als philosophische Alternative auszuführen.

Tatsächlich, so die zentrale These der hier gesammelten Studien von Andreas Arndt, beruhte Marx’ Kritik auf einem grundlegenden Missverständnis des Status der hegelschen Logik, während sich Marx’ Anleihen bei Hegel im Rahmen der hegelschen Philosophie selbst erklären lassen.

Die Frage ist also: Wie viel Hegel steckt in Marx? Dies betrifft vor allem das Konzept dialektischer Kritik und die Theorie der Befreiung. Die Aufsätze behandeln in vier Kapiteln das Verhältnis von Marx zu den Junghegelianern, das Konzept dialektischer Kritik, die Theorie der Befreiung und schließlich exemplarische Positionen zu Hegel im Marxismus nach Marx.

Andreas Arndt, geb. 1949, war zuletzt Professor für Philosophie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und ist ständiger Gastprofessor an der Georgischen Technischen Universität Tbilissi. Er ist Ehrenvorsitzender der Internationalen Hegel-Gesellschaft und u.a. Mitglied des internationalen wissenschaftlichen Beirats der »Marx-Engels-Gesamtausgabe« (MEGA²). Letzte Buchveröffentlichungen u.a. »Geschichte und Freiheitsbewusstsein. Zur Dialektik der Freiheit bei Hegel und Marx« (2015); »Freiheit« (2019); »Die Sache der Logik. Begriff und Realität bei Hegel« (2023).

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