Perspektiven der Technikphilosophie heute

Am 20. Mai 2023 findet die Hans-Heinz-Holz-Tagung der Gesellschaft für dialektische Philosophie in Wien statt. Sie befasst sich mit seinen Gedanken zur Technik in ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen in Verbindung mit seiner Arbeit in dem VDI-Ausschuss „Technik und Philosophie“. In besagtem Ausschuss stand die neben der Frage nach dem „Wesen der Technik“ in seinen ersten Jahren insbesondere um die Folgeabschätzung beim Einsatz von (neuer) Technik im Fokus. Hierbei ging es neben des Austarierens ökologischer und ökonomischer Aspekte auch um die Frage, inwieweit Werte, Normen und Bedürfnisse bei der Implementierung technischer Systeme zu berücksichtigen seien. Am Ende stand nach einer Jahrzehnte währenden Debatte und vielen Auseinandersetzungen die VDI-Richtlinie 3780 zum Problembewusstsein bei der Entwicklung von Technik als Handreichung für Ingenieure.

Holz äußerte sich während der Erarbeitung des Papiers in der Arbeitsgruppe zu philosophischen Problemen der Technik, deren gesellschaftlicher Einbettung in den Metabolismus von Mensch und Natur. Hans Heinz Holz kritisierte sowohl die kulturpessimistische Auffassung, dass mit Technik Sachzwänge entstünden, die die freie Entwicklung des Menschen einschränken würden wie die Technikgläubigkeit, die sich technokratischen Sozialkonzepten ausdrückte. Er plädierte dafür, Technik eng an die gesellschaftlich bedingte Zwecksetzung im Rahmen gesellschaftlich bestimmter Bedürfnisstrukturen zu untersuchen. Politisch stand für ihn im Vordergrund, Wissen über Technik und den Umgang mit Technik breitenwirksam zu verbreiten. Dafür bedarf es eines demokratischen Umbaus von Institutionen, die über den Einsatz von Technik entscheiden.

 

Programm

10:50-11:00 Begrüßung durch Prof. Jörg Zimmer (Vorsitzender der GfdP)

11:00-12.30 Probleme der Technikphilosophie. Prof. Alfred Nordmann (TU Darmstadt) und Prof. Mathias Gutmann (Karlsruher Institut für Technikphilosophie) im Gespräch mit Martin Küpper (GfdP)

12:30-13:00 Pause

13:00-14:00 “Weiterwohnlichkeit der Welt. Hans Jonas’ Metaphysik der Verantwortung” Anne-Sophie Meincke (UniversitätWien) mit anschließender Diskussion

14:00-14:15 Pause

14:15-15:15 “Vom vermeintlichen Sachzwang zum Blick auf die Akteure” Peter Schadt (DGB) mit anschließender Diskussion

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